
„Die Zahl der Fälle für P&I-Korrespondenten ist in den 30 Jahren, die ich in diesem Geschäft tätig bin, zurückgegangen, aber die Momente, in denen man entscheidende Hilfe leisten kann, sind nicht weniger geworden.“ NNPC interviewt Niels van der Noll, Geschäftsführer der Tochtergesellschaft NNPC Correspondents. Wir sprechen über den Beruf, die Entwicklungen in der Branche und den Mehrwert eines neuen Akteurs auf dem Markt.
Niels van der Noll ist bereits seit 1990 in der Schifffahrt tätig. Er begann bei einer Amsterdamer Hafengesellschaft und wechselte nach einigen Jahren zu dem Schifffahrts- und Transportunternehmen Van Ommeren. Ab 1994 war er als P&I-Korrespondent tätig und unterhielt ein großes Netzwerk in Amsterdam. Dies machte ihn zur Idealbesetzung für die Unterstützung beim Aufbau von NNPC Correspondents im Jahr 2021.
Beginnen wir mit der wichtigsten Frage: Was genau ist NNPC Correspondents?
„NNPC Correspondents ist ein P&I-Korrespondent mit Sitz in Rotterdam. Von dort aus sind wir in allen niederländischen Seehäfen und auf allen europäischen Binnengewässern tätig. Wir bieten unseren Kunden Lösungen und Unterstützung in einer Vielzahl von Situationen: Ladungsschäden, Probleme mit der Besatzung, blinde Passagiere, aber auch Umweltprobleme, Bunkerstreitigkeiten, Kollisionen… und das rund um die Uhr, das ganze Jahr über.“
Wie unterscheidet sich das von dem, was der NNPC selbst macht?
„Der wesentliche Unterschied zum NNPC besteht darin, dass er weltweit für seine eigenen Mitglieder arbeitet und dabei auch lokale Korrespondenten einsetzt. Wir, als eigenständige Niederlassung, sind für Dritte da: Schiffseigner, Charterer und andere P&I-Clubs und Versicherer. Unser Schwerpunkt liegt auf den niederländischen Häfen und der Nordsee, aber auch auf den Flüssen, Kanälen und Binnenhäfen in Europa.“
Wie ist NNPC Correspondents in den letzten Jahren gestartet?
„Ich war schon vor der Gründung am 20. Februar 2021 dabei. NNPC hatte die Vorstellung von einem P&I-Korrespondentenbüro in Rotterdam, in dem das hohe Serviceniveau des Clubs, sein Netzwerk und seine Erfahrung im maritimen Sektor als spezialisierter Service zum Einsatz kommen sollten. Anfangs bedeutete es vor allem harte Arbeit, sich zu etablieren, was einige Zeit in Anspruch nahm. Erfreulicherweise erhielten wir bereits im ersten Jahr Aufträge, und im zweiten und dritten Jahr wurden es immer mehr. Inzwischen wage ich zu behaupten, dass wir ein angesehener P&I-Korrespondent in den Niederlanden sind.“
Rund um die Uhr erreichbar zu sein, ist eine ziemliche Herausforderung. Wie schaffen Sie das?
„Obwohl es zum Job eines Korrespondenten gehört, Tag und Nacht erreichbar zu sein, habe ich den Vorteil, dass ich beim NNPC mit Kollegen zusammenarbeiten kann, die die Nacht- und Wochenendschicht übernehmen. Bei NNPC Correspondents haben wir das gut gelöst, aber es ist eine branchenweite Herausforderung. Wie können wir diese Verfügbarkeit und Qualität dauerhaft gewährleisten? Das gilt für alle, die in der Branche tätig sind. Es ist ein Balanceakt, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche qualitativ hochwertig zu arbeiten und trotzdem ein Leben außerhalb der Arbeit zu haben.“
Wodurch unterscheidet sich NNPC Correspondents von anderen Büros?
„Ich denke, dass es sehr wichtig ist, gut mit anderen zusammenzuarbeiten: mit Experten, mit Gutachtern, die nautische Untersuchungen durchführen und Ladungsproben nehmen und, falls nötig, mit Anwälten. Als Korrespondent koordiniere ich die Zusammenarbeit zwischen diesen Parteien. Eine gute Kommunikation und ständige gegenseitige Information sind entscheidend. Genau darin unterscheiden wir uns. Wir stützen uns auf die Erfahrung eines P&I-Clubs. Außerdem haben wir schnelle Reaktionszeiten und bieten hohe Qualität, sowohl in operativer als auch in rechtlicher Hinsicht. Und wir sind kosteneffizient: Unsere Preise sind äußerst wettbewerbsfähig und wir arbeiten auf eine Weise mit Experten zusammen, dass wir auch deren Kosten kontrollieren können. Das entspricht unserem Engagement und unserem Fokus.“
In den letzten Jahren sind Sie erfolgreich gestartet. Wie sieht die Zukunft aus?
„Wir haben bewiesen, dass es auch in den Niederlanden genügend Möglichkeiten für die Entwicklung eines neuen P&I-Korrespondenten gibt. Wir haben das Vertrauen mehrerer Kunden gewonnen, so dass ich davon ausgehe, dass wir in den kommenden Jahren immer mehr Aufträge für sie übernehmen dürfen. Ich bin zuversichtlich, aber wir müssen unserer erworbenen Position jeden Tag aufs Neue gerecht werden.“
Welche Trends und Entwicklungen gibt es in diesem Beruf?
„Die Zahl der Fälle für P&I-Korrespondenten ist in den 30 Jahren, die ich in diesem Beruf tätig bin, zurückgegangen, aber die Momente, in denen man entscheidende Hilfe leisten kann, sind nicht weniger geworden. Ich erinnere mich noch an die Zeiten von Fax und Telex, aber heute sind wir alle an eine Welt der schnellen und direkten Kommunikation gewöhnt. Damals kommunizierte man überwiegend auf dem Postweg und es brauchte nicht selten zwei Wochen, bis eine Antwort kam. Heutzutage bekommt man die manchmal schon innerhalb von zehn Minuten. Das hat die Dienstleistung enorm verändert. Ein Kapitän kann einen Reeder auch selbst anrufen, um sich zu erkundigen, dafür braucht er uns nicht mehr. Das hat die Position des P&I-Korrespondenten verändert. Aber in komplexen Fällen und vor allem, wenn es um lokale Kontakte und die Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten geht, können unser Fachwissen, unsere Ortskenntnisse und unser Netzwerk den Ausschlag geben.“
Haben Sie abschließend noch einen Tipp für die Leser?
„Im Zweifelsfall sollten Sie sich an uns wenden. Wir sind immer erreichbar und können oft schnell Abhilfe schaffen und Zeit und Kosten sparen. Wir kennen uns in den Bereichen Schifffahrt und P&I bestens aus und sind daher darauf eingestellt, Probleme proaktiv und pragmatisch zu lösen. Einer der schönsten Aspekte der letzten drei Jahre war das positive Feedback unserer Kunden und die Tatsache, dass wir bei jeder Meldung sofort etwas bewirken konnten.“

NNPC Correspondents
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