Vom 1. September 2024 bis zum 30. November 2024 werden Vertreter der Mitgliedstaaten des Pariser und des Tokioter MoU (Memorandum of Unterstanding) eine gemeinsame Kontrollkampagne starten, um die Schifffahrtsindustrie für die Anforderungen des Seearbeitsübereinkommens von 2006 (MLC 2006) zu sensibilisieren und die Einhaltung dieser Anforderungen durch die Schiffe zu überprüfen. Diese Kampagne konzentriert sich auf Arbeitsverträge und die daraus resultierenden Heuern für die Besatzung und wird die regulären Inspektionen ergänzen.
Bei der Kontrolle müssen unter anderem die Zusagen und Lohnzahlungen mit den Anforderungen des Crewvertrags übereinstimmen, die Lohnzahlungen müssen mindestens monatlich erfolgen und alle Seeleute müssen eine Kopie ihres Crewvertrags vorweisen können. Wichtig ist, dass der Kapitän im Besitz der oben genannten Dokumente und anderer relevanter Informationen ist, die er bei der Kontrolle vorlegen muss. Die Schwerpunktkontrolle wird anhand der folgenden 10 Fragen durchgeführt:
- Ist der Crewvertrag sowohl vom Crewmitglied als auch vom Eigner oder einem Vertreter des Eigners unterzeichnet?
- Hat das Crewmitglied an Bord Zugang zu Informationen über seine Arbeitsbedingungen?
- Sind die Bestandteile des Crewvertrags und des anwendbaren Tarifvertrags, die der Einsichtnahme durch das Kontrollgremium unterliegen (Bestimmung 5.2), in englischer Sprache verfügbar?
- Sind alle gemäß MLC 2006 erforderlichen Bestandteile im Crewvertrag aufgeführt?
- Entsprechen die Besonderheiten im Crewvertrag den Anforderungen des MLC 2006?
- Werden die Löhne und Gehälter in Abschlägen gezahlt, die einen Monat nicht überschreiten?
- Erhalten die Crewmitglieder mindestens monatlich eine Übersicht ihrer Konten und Lohnzahlungen?
- Erfolgen die Lohn- oder Gehaltszahlungen gemäß Tarifvertrag oder Crewvertrag?
- Wenn eine Zahlung an ein Crewmitglied auch Abzüge enthält, stehen diese im Einklang mit dem MLC, 2006?
- Liegt der Crew eine Bescheinigung oder ein Nachweis über eine finanzielle Absicherung im Falle einer Entschädigung bei Tod, Langzeitinvalidität und Rückführung vor?
Es ist zu beachten, dass schon die Verneinung einer dieser Fragen ein Grund für die Behörden sein kann, das Schiff festzuhalten.
Die Pressemitteilung des Pariser MoU über die Kontrollkampagne und den Fragebogen finden Sie hier: Paris & Tokyo MoU Press release
Bei Fragen oder Anmerkungen zu diesem Thema wenden Sie sich bitte an underwriting@nnpc.nl oder telefonisch unter +31 (0)50 534 3211.